Schluckstörungen bei Erwachsenen

Dysphagie

Apfel. Foto: Mary Cronos

Frau Otto erlitt einen Schlaganfall. Seitdem muss sie häufig beim Essen husten, hat aber keinen Infekt. Sie isst sehr langsam und hat nur wenig Freude daran. Vier Monate nach dem Schlaganfall kommt sie wegen einer Lungenentzündung erneut ins Krankenhaus. Dort wird eine Schluckstörung festgestellt.

Der Begriff Dysphagie bezeichnet eine Störung des Schluckaktes. Diese kann während der Nahrungsaufnahme, der Nahrungszerkleinerung oder des eigentlichen Schluckvorgangs von Nahrung oder Flüssigkeit auftreten.

Als Ursache können neurologische Erkrankungen zu Grunde liegen, wie z.B. ein Schlaganfall, eine Hirnblutung oder Krankheitsbilder wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Demenz. Zudem können Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich genannt werden. Darunter fallen z.B. Tumore im Mund-, Rachen- oder Kehlkopfbereich. Auch nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge kann eine Schluckstörung auftreten.

Die Patienten brauchen oft sehr viel Zeit zum Essen, sie müssen häufig beim Essen husten oder niesen. Manchmal schießen ihnen Tränen in  die  Augen beim Essen. Es kann zu sehr starken Hustenanfällen, bis hin zu Erstickungsanfällen kommen.Es entsteht oft ein hoher Leidensdruck, da Essen für uns neben der Nahrungsaufnahme auch einen Genuss darstellt, und die Patienten in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind.

Gefährlich wird es, wenn Speisereste in die Lunge gelangen und dort für die Entwicklung einer Lungenentzündung verantwortlich sind.,  oder ein Gewichtsverlust eintritt und die nötige Kalorienzufuhr nicht mehr oral zugeführt werden kann.

In der logopädischen Therapie wird sichergestellt, dass alle Muskeln, die am Schluckakt beteiligt sind gut und effizient arbeiten können. Zusätzlich kann an der Verbesserung der Sensibilität und / oder Motorik im Mund- und Rachenraum gearbeitet werden.Manchmal ist es sinnvoll mit den Patienten eventuelle andere, sicherere Schlucktechniken zu entwickeln.

Die Beratung von Angehörigen und Pflegekräften ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Therapie.